Wird jetzt aus March Against Monsanto ein March Against Bayer?

Bayer will den Namen Monsanto streichen, aber die Produkte von Monsanto bleiben. Die Macht der Konzerne ist weitreichend. Wenn Unternehmen Marktmacht haben, werden sie politischen Einfluss suchen und erlangen. 30 Länder haben sich gegen den Willen ihrer Bevölkerung für die Übernahme von Monsanto durch Bayer entschieden. Bayer wird der Unternehmensname bleiben. Monsanto wird als Unternehmensname nicht fortgeführt. Die zugekauften Produkte werden ihre Produktnamen behalten und Teil des Portfolios von Bayer werden. So einfach ist das: Weg mit dem weltweit verhaßten Namen Monsanto. Gab es schon einmal in der Geschichte:  IG Farben! Auch da spielten Bayer und BASF die erste Geige. Wie bei der Übernahme Monsanto, denn das was Bayer nicht behalten darf, übernimmt BASF.

Es ist die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte und es wird das Agrargeschäft verdoppeln, so der Konzern Bayer. Bayer wird am 7. Juni der alleinige Eigentümer der Monsanto Company. Gemäß den Auflagen des US-Justizministeriums kann die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern erfolgen, sobald BASF den Erwerb der von Bayer abgegebenen Geschäfte abgeschlossen hat, auch das gab der Konzern Bayer bekannt. 

Monopoly einiger weniger Agrarkonzerne!

Bereits am 13. 10. 2017 gab BASF die Übernahme des Saatgut- und Herbizidgeschäftes vom Konkurrenten Bayer bekannt. Hintergrund des Deals ist, dass sich Bayer für die angestrebte Übernahme des Saatgutriesen Monsanto aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von Geschäftsteilen trennen muss. Die Übernahme ist BASF 5,9 Milliarden Euro in bar wert.

In unserem Beitrag: Monopoly einiger weniger Agrarkonzerne! – haben wir über die Fusionswelle der Agrar – und Chemiebranche aufgeklärt.

Too Big to Fail –  zu deutsch: zu groß um unterzugehen, genau das geschieht gerade!

In den vergangenen 20 Jahren fand in der Gentechnik – parallel zu einer Ausweitung des Patentschutzes beim Saatgut – ein umfassender Konzentrationsprozess statt. Gewinner dieser Entwicklung sind die  Agrarkonzerne: Monsanto, Syngenta, Bayer, BASF, DuPont und  Dow AgroSciences LLC. Allesamt Firmen, die originär aus dem Chemiegeschäft stammen und jetzt ganz oben auf der Liste der transnationalen Saatmultis stehen. Damit sind sie Big Player im Millionenspiel der Patentstreitigkeiten, in dem nur überleben kann, wer Konkurrenten aufkauft und sich zusätzliche Exklusivrechte sichert.

Doch durch die Fusionen der Big Player bleiben nur einige wenige übrig. So fusioniert DuPont mit Dow AgroSciences LLC, Bayer mit Monsanto, ChemChina mit Syngenta – wer übrig bleibt, ist BASF.

Doch der Konzern BASF bekam Hilfe. Die EU-Kommission hatte im März für die Übernahme Bayer Monsanto grünes Licht gegeben, knüpfte die Fusion aber an Bedingungen – nämlich die von Bayer angekündigte Abgabe ganzer Geschäftsteile an den Konkurrenten BASF, um den Wettbewerb zu gewährleisten. BASF gab bereits vorher die Übernahme des Saatgut- und Herbizidgeschäftes des Konkurrenten Bayer bekannt. Doch auch mit Monsanto hat BASF Kooperationen.

Bereits im Februar 2016  gab BASF bekannt, sein Forschungsportfolio für Pflanzenbiotechnologie neu auszurichten. Die Kooperationsvereinbarung mit Monsanto auf dem Gebiet der Ertragssteigerung und Widerstandsfähigkeit von Mais und Sojabohnen ist nicht betroffen. Projekte in der Entdeckungsphase und im frühen Entwicklungsstadium für Pflanzen, die ertragreicher und widerstandsfähiger sind gegen Umgebungsstress, einschließlich Mais und Sojabohnen, werden fokussiert; Projekte für ertragreichen Reis sowie pilzresistenten Mais sollen gestoppt werden.

 

Können Sie sich noch an IG Farben erinnern? Genau das passiert gerade!

Schon jetzt sind in einigen Segmenten bis zu 95 Prozent des Saatguts in der Hand von nur fünf Konzernen. Nach der Fusion wären es nur noch vier, und sollte sich der Chemieriese BASF Monsanto-Bayer anschließen, dann wären es nur noch drei. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte. Die Skandale um den Konzern IG Farben dürften bekannt sein. 1925 folgte der Zusammenschluss der Konzerne Bayer, BASF und Hoechst zur IG Farben, dem größten Chemiekonzern der Welt.

Bayer teilte in der Nacht zum Dienstag, 06. 09. 2016, die Übernahme von Monsanto mit: „Sollte es zu einem Zusammenschluss kommen, würde der deutsche Chemie- und Pharmakonzern zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen. Es wäre zudem die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern überhaupt“ – Die Bayer AG mag in Deutschland zu Hause sein, der Konzern ist aber längst in den Händen von großen amerikanischen Investoren, die die Entscheidung tragen, wie auch bei Monsanto – und genau so bei allen großen Konzernen.

Die Aktionäre von Bayer-Monsanto, es sind jeweils die selben und auch bei BASF sind es die gleichen Aktionäre!

Aktionäre BASF:

Erschreckend oder? Und genau diese Investmentgesellschaften entscheiden, was wie wo passiert. Es sind auch die größten Lobbyisten, denn so mancher Politiker kommt aus den Konzernen oder wechselte dorthin.

Wie Sie an dem folgenden Schaubild sehen können, sind die Verflechtungen dieser Agrarkonzerne „unheimlich“!

 

Ob nun durch die Freigabe durch das Committee on Foreign Investment in den USA für die Offerte von Chem China für Syngenta, oder DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen fusionieren. Schon erschreckend, wenn diese Fusionen zustande kommen, warnten wir bereits mehrfach.  Und trotz aller Verhandlungen, wer nun wen bekommt, gehen die Geschäfte weiter. Sie sehen auch daran, wie sehr die Konzerne schon mit einander verbandelt sind, z. B, der neue Deal – Monsanto mit DuPont – Monsanto zahlt 1 Milliarde Dollar für einen stärkeren Unkrautkiller,  zusammen mit DuPont,

 

Schön längst gibt es ein Nachfolgeprodukt zu Glyphosat – Agent Orange!

Viele sind der Meinung, Monsanto gebe es nur in den USA. Das ist falsch. Monsanto ist längst auch in Deutschland angekommen, unterstützt von so manchen deutschen Finanzinstituten und auch, wie wir an dem Ex-Landwirtschaftsminister Schmidt erkennen konnten, seitens der Politik.

Unsere Gesundheit spielt hier keine Rolle mehr! Wie Monsanto die FDA unterwanderte und warum GVO auf der Welt zugelassen sind, möchten wir Ihnen hier aufzeigen!
  • Anfang der 1960er-Jahre gelang Norman Borlaug die Zucht seiner Weizen-„Wundersaat”, einer Hybrid-Sorte, im von der Rockefeller-Stiftung unterstützten Weizen- und Mais- Forschungszentrum in Mexiko (CIMMYT). Damit wurde er der „Begründer der Grünen Revolution“, von der man sich den Sieg über den Hunger in der Welt versprach. Später wurde er für diese „Bestrebungen und Arbeiten zur Verbesserung der Landwirtschaft” mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
  • Die Monokulturen verdrängten viele alte und traditionelle Saatgutsorten der Kleinbauern. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft durch die Technologie der Grünen Revolution war von teurem Know-How abhängig, um die erwünschte Ertragssteigerung tatsächlich zu erzielen.
  • Für das neue Saatgut und die dafür nötigen Bewässerungsanlagen und Chemikalien fielen Kosten an. Hinzu kam, dass die riesigen Monokulturen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge waren. Daher fiel die Ernte für kleinere Betriebe trotz Hochertragssaatgut oft schlecht aus. Viele Bauern gerieten durch Kosten und Risiko in einen Schuldenkreislauf, der sie schließlich die Existenz kostete. Für sie war der Hunger vergrößert worden.
  • Mehr als die Hälfte der Bauern in den USA haben bereits Probleme mit Superunkraut und diese Superunkräuter breiten sich immer weiter aus. Und nicht nur in den USA sind diese Superunkräuter ein Problem. Brasilien musste bereits den Notstand ausrufen. 
  • Vielleicht ist Monsanto auch bald Geschichte, denn die Europäische Kommission prüfte schon 2016 vorsichtshalber die geplante Firmenübernahme des US-Saatgut-Herstellers Monsanto durch den Bayer-Konzern. Aber das, was Monsanto angerichtet hat, lebt dann in dem Konzern Bayer weiter.

Höhere Erträge, weniger Kosten und sogar die erfolgreiche Bekämpfung des Welthungers – all das hatten Konzerne wie Monsanto versprochen. Nichts davon hat die Wunderwaffe Gentechnik eingelöst.  Und trotzdem wird dem keine Ende gesetzt. 

Zusammenfassung – Lobbyverflechtungen – alle mit Monsanto in einem Boot

  • Wir haben bereits mehrfach über die Verflechtungen mit Monsanto geschrieben. So gehört Jerry Hjelle, PhD, DABT –Monsanto Company USA zu dem Führungsstab der ILSI – Das International Life Sciences Institute (ILSI) ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich.
  • Finanziert wird sie weitgehend durch Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie wie Coca-Cola, Nestlé und Monsanto. Sie ist wegen ihrer Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden in die Kritik geraten.
  • Der JMPR-Vorsitzende Alan Boobis ist Vize-Präsident des ILSI Europe. Angelo Moretto, Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts, war laut Aktivisten Co-Vorsitzender der Sitzung über Glyphosat. Bei der WHO wird er als Mitglied in dem Gremium geführt.
  • Die Welternährungsorganisation (FAO = »Food and Agriculture Organization«) in Rom: Die FAO ist in der Hunger- und Mangelernährungsbekämpfung tätig. Zu ihren Aufgabenbereichen zählen Informationsgewinnung und -weitergabe, Politikberatung und Effizienzsteigerungen von Landwirtschaft und Fischerei. Mit Monsanto und Co.in einem Boot:
  • In dem folgendem Schaubild können Sie sehen, wer wie viel gespendet hat, darunter auch Monsanto, im Jahr 2012 eine Spende von rund 500 000 US-Dollar. Zudem sind weitere Zuwendungen von mehr als 528 500 US-Dollar vom Verband Croplife International aufgeführt. Zu der Gruppe gehören die Hersteller Monsanto, Dow und Syngenta. Monsanto wird von ILSI als Mitglied geführt – wir hatten bereits darüber berichtet.

Übrigens, der größte Gewinner der Fusion ist Warren Buffet mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathawa. Er hat noch reichlich in Monsanto investierrt. Der Freund von Bill Gates ist mit seinem Vermögen an der Bill-Gates-Stiftung beteiligt. Die Bill-Gates-Stiftung finanziert die WHO. Also alle in einem Boot. 

Quelle